Depressionen: Symptome, Ursachen und Therapie

Von Moritz Döring - 3. März 2021

Depressionen gehen sehr weit über traurige Phasen hinaus, die in unserem Leben teilweise auftauchen. Oft sind sämtliche Gefühle von betroffenen Patienten im großen Maße reduziert. Damit gehen zahlreiche Symptome einher, die das alltägliche Leben stark beeinflussen: Dazu zählen Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Hoffnungslosigkeit, Entscheidungsschwierigkeiten, Appetitlosigkeit, lebensmüde Gedanken, Schuldgefühle, das Vermeiden von sozialen Kontakten und Unlust an Dingen, die vor der Depression noch Spaß gemacht haben. Stellen Sie bei sich mehrere dieser Symptome fest (besonders bei Selbstmordgedanken), sprechen Sie uns bitte darauf an.

Die Ursachen einer Depression können vielfältig sein. Betrachtet man die Krankheit aus chemischer Sicht, ist sie laut wissenschaftlichen Studien vorrangig durch ein Ungleichgewicht von Botenstoffen wie Serotonin, Noradrenalin, Dopamin oder Acetylcholin im Gehirn gekennzeichnet. Dieses kann oft durch extrem stressige, traumatische Erlebnisse ausgelöst werden. Zusätzlich kann eine Veranlagung für Depressionen in den Genen verankert sein und an spätere Generationen weitervererbt werden.

Unabhängig von der jeweiligen Ursache gibt es zahlreiche Adressen, an die man sich für Hilfe gegen Depressionen wenden kann. Psychologen können mit Gesprächen und einer Verhaltenstherapie Fortschritte erzielen, während Psychiater mit Medikamenten weiterhelfen können. Über die Suche der Ärztekammer Hamburg auf aerztekammer-hamburg.org können hierzu Experten in der Nähe aufgesucht werden. Nach der Eingabe des Fachgebietes werden je nach Stadtteil passende Ärzte und deren Kontaktdaten aufgelistet. Möchte man stattdessen in ganz Deutschland suchen, ist dies über die Webseite der Bundesärztekammer bundesaerztekammer.de/service/arztsuche/ ebenfalls möglich. Hier muss man lediglich das eigene Bundesland auswählen und kommt anschließend auf weiterführende Seiten, um die Suche nach einem passenden Arzt zu ermöglichen.

Zeitleben e.V. bietet ein kostenloses Coaching an (E-Mail: beratung@zeitleben-ev.de). GPD Nordost (Gemeindepsychiatrischen Dienste Hamburg Nordost) sorgt für eine kostenlose, anonyme Beratung für Menschen über 21 Jahren, die sich ebenfalls in schwierigen Lebenssituationen befinden. An mehreren Tagen in der Woche kann hier Hilfe an den hamburgischen Standorten Barmbek-Süd, Marienthal, Dulsberg und Jenfeld eingeholt werden (Telefonnummer: 040/682 826 55; E-Mail: gpd-nordost.de/beratung/beratung-online/). Außerdem ist die Telefonseelsorge der Diakonie (0800/ 111 0 111) und Caritas (Telefonnummer: 0800/ 111 0 222) ebenfalls für derartige Situationen ein passender erster Ansprechpartner.

Patientinnen können zusätzlich das Angebot der hamburgischen biff Frauenberatungsstellen (Beratung und Informationen für Frauen) auf der Webseite biff-frauenberatung.de nutzen (Telefonnummer: 040 / 39 67 62). Hier befinden sich Adressen und E-Mail-Kontaktdaten an den Standorten Eimsbüttel/Altona, Winterhude und Harburg. Unabhängig von Alter, Nationalität oder Einkommen wird hier auch Frauen in diversen anderen schwierigen Situationen weitergeholfen.

Krankenkassen wie beispielsweise die Techniker, AOK und andere bieten zusätzlich Programme an, die speziell auf die Therapie von Depressionen ausgerichtet sind. Als Versicherter der Techniker Krankenkasse kann hier der TK-DepressionsCoach zurate gezogen werden, die AOK bietet das sogenannte moodgym an. Weitere Informationen dazu befinden sich auf den Webseiten der beiden Krankenkassen (Für Techniker: tk.de; Für AOK: aok.de). Viele Krankenkassen bieten auch sogenannte digitale Gesundheitsapps gegen Ängste und Depressionen an. Wir können Ihnen dafür ein Rezept ausstellen und Sie erhalten dann, für Sie kostenlos, einen Online Zugang .Sprechen Sie uns gerne an.

Die Nutzung und Dosierung von Antidepressiva sollte nur in mittelschweren bis schweren Fällen und nach Absprache mit einem Arzt erfolgen. Zu möglichen Medikamenten zählen hier beispielsweise Citalopram, Amitriptylin, Sertralin, Fluvoxamin, Escitalopram und Fluoxetin. Aus chemischer Sicht wirken Antidepressiva unter anderem indem sie die Wiederaufnahme von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin hemmen. Die genauen Details der Wirkungsweise werden derzeit allerdings noch weiterhin erforscht. Antidepressiva sollten grundsätzlich ein halbes bis ein Jahr lang eingenommen werden, da die längere Einnahme das Wiederauftreten der Krankheit reduzieren kann. Die Wirkung tritt meistens zwischen 2 und 6 Wochen nach der Einnahme ein. Depressionen können oft eng mit Angststörungen verbunden sein. Für weitere Informationen lesen Sie unseren Artikel über Ängste und wie man effektiv gegen diese vorgehen kann.