Corona-Impfungen im Herbst 2023: Was Sie wissen sollten

Von Moritz Döring - 10. September 2023

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden seit dem Beginn der Corona-Pandemie weltweit über 766 Millionen Infektionen und mehr als 6,9 Millionen Todesfälle durch COVID-19 registriert (Stand 10. Mai 2023). In Deutschland wurden bis zum 15. Mai 2023 etwa 38,4 Millionen COVID-19-Infektionen verzeichnet und 174.000 registrierte Todesfälle, die mit SARS-CoV-2 in Verbindung gebracht werden.

Zum heutigen Zeitpunkt (Stand: 10.09.2023) ist ein Großteil der Bevölkerung geimpft und hat mindestens eine Infektion der Krankheit überstanden. Die epidemiologische Lage in Deutschland hat sich beruhigt. Die aktuell verbreitete Virus-Variante ist zwar ansteckender, aber für die meisten Menschen zurzeit weniger gefährlich. Das derzeitige Ziel der Impfungen ist, Todesfälle, schwere Krankheitsverläufe, Krankenhaus-Aufenthalte und mögliche Langzeitfolgen (Long Covid, Post COVID etc.) möglichst zu verhindern.

Die zahlreichen Omikron-Varianten befinden sich seit dem 15. März 2023 unter Beobachtung. Zur Bekämpfung der Varianten XBB.1.5. und EG.5 haben Biontech und Pfizer einen angepassten Impfstoff entwickelt, der auch von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen wird. Auch die Unternehmen Novavax und Moderna haben ähnliche, angepasste Impfstoffe für den Herbst 2023 angekündigt. In diesem Zusammenhang gibt es den Begriff der hybriden Immunität. Diese wird erreicht, wenn man sowohl an Corona erkrankt ist, als auch bereits geimpft wurde. So kann eine Grundimmunisierung (2 Impfungen im Abstand von mindestens 3 Wochen) mit einer Auffrischimpfung (mindestens 6 Monate Abstand zur vorherigen Impfung) und einer Infektion vorliegen, was beispielsweise einer hybriden Immunität entsprechen würde. Generell wird angenommen, dass die hybride Immunität einen länger anhaltenden und auch einen besseren Schutz vor dem Virus erreicht, als wenn man nur geimpft ist oder nur die Infektion durchgemacht hat.

Aufgrund der Risikobewertung der STIKO empfehlen wir in unserer Praxis folgenden Patientinnen und Patienten, sich 12 Monate nach dem letzten Kontakt (entweder Infektion oder Impfung) neu impfen zu lassen:

Quelle: Epidemiologisches Bulletin 2023, Robert-Koch-Institut, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2023/Ausgaben/21_23.pdf?__blob=publicationFile

Zu den Grundkrankheiten, die einen schwereren Krankheitsverlauf von COVID-19 auslösen können, zählen:

  • Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus
  • Aktive Krebserkrankungen
  • Starkes Übergewicht
  • Chronische Lungenerkrankungen (z.B. COPD, aber NICHT Asthma!)
  • Chronische Leber- und Nierenerkrankungen
  • Chronische Herzkreislauferkrankungen
  • Chronische, neurologische Erkrankungen wie Demenz, geistige Behinderung und sonstige Erkrankungen des Gehirns und der Gehirngefäße
  • Trisomie 21
  • Immunschwächekrankheiten (angeboren oder erworben) wie HIV, Zustand nach Organtransplantation, chronisch entzündliche Erkrankungen bei relevanter immunsupprimierender Therapie

Ab jetzt stehen uns die neuen Impfstoffe zur Verfügung und Sie können sich nach telefonischer Voranmeldung einen Termin zur Impfung abholen. Bitte denken Sie auch an die Grippeimpfung. Kommen Sie gut durch den Herbst und Winter!