Deutlich erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus Typ 1 nach Corona-Infektion

Von Moritz Döring - 22. Mai 2022

Die Anzahl an Kindern und Erwachsenen, die derzeit neu an Diabetes mellitus Typ 1 diagnostiziert werden ist nach mehreren Studien mindestens um das Dreifache erhöht. Alle diese Kinder/Erwachsene haben mindestens eine Corona-Infektion durchgemacht. Die Patientinnen und Patienten müssen akut betreut und bezüglich ihrer chronischen Krankheit geschult werden. Leider stoßen hier die Kapazitäten der Krankenhäuser schon an die Grenzen des Möglichen.

Diabetes mellitus Typ 1 wird häufig durch Virusinfektionen ausgelöst, die die Insulin-bildenden Zellen des Körpers schädigen. Somit kann kein Insulin mehr ausgeschüttet werden und der Blutzucker muss lebenslang mithilfe von außen zugeführtem Insulin eingestellt werden. Leider scheinen sich mittlerweile Studien zu bewahrheiten, die ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus Typ 1 nach durchgemachter Corona-Infektion belegen. Da es sich in diesen Fällen um eine chronische Erkrankung handelt, ist in Zukunft zu erwarten, dass eine erhöhte Anzahl von Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 auftreten werden. Die Symptome einer Diabetes Typ 1-Erkrankung sind Müdigkeit, Gewichtsverlust, erhöhter Durst, vermehrtes Wasserlassen, bei Kindern auch Einnässen, nachdem sie bereits trocken waren. Bei unerkanntem Diabetes mellitus Typ 1 kann es zu einem lebensgefährlichem Koma kommen (-> Überzuckerungskoma). Sollten Sie derartige Symptome bei sich, ihren Kindern oder Enkelkindern auch nach einer oder mehreren Corona-Infektionen feststellen, kontaktieren Sie uns oder eine andere Praxis und lassen Sie dort den Blutzucker-Spiegel überprüfen.

Leider trifft dies scheinbar auch im Falle einer leichten Corona-Infektion sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen zu. Zurzeit sind noch sehr viele Kinder nicht geimpft: Sie können sich dadurch ca. alle 3 bis 6 Monate mit dem Coronavirus wieder infizieren, deshalb besteht derzeit besonders bei Kindern und Erwachsenen ohne Impfschutz ein erhöhtes Risiko, eine chronische Erkrankung wie Diabetes mellitus Typ 1 zu entwickeln. Welche gesundheitlichen und finanziellen Folgen das sowohl für die Patientinnen und Patienten, als auch für das gesamte Gesundheitssystem haben wird, kann man sich hochrechnen.

Update 24.5.22 Die Stiko (Ständige Impfkommission) empfiehlt jetzt uneingeschränkt die Impfung von 5-11 jährigen Kinder.