Das Post-Vac-Syndrom: Dieses seltene Risiko besteht nach einer Corona-Impfung

Von Moritz Döring - 2. Juli 2022

Mit dem Begriff Post-Vac-Syndrom wird eine Reihe von potenziellen Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung beschrieben. Dazu können auch das PIMS-Syndrom und Long COVID-Syndrom nach einer Impfung zählen.

Das Long COVID-Syndrom nach einer Impfung ist sehr selten: Es tritt laut ersten Forschungen bei 0,02 Prozent der geimpften Patienten auf, dies entspricht 2 auf 10.000 Patienten. Die Daten wurden in einem Artikel des deutschen Ärzteblattes 2022 publiziert. Ob diese Zahl zutrifft, muss noch durch weitere Untersuchungen beobachtet werden.

Zum Vergleich: Das Long COVID-Syndrom bei einer Corona-Infektion tritt mindestens bei 10 Prozent der Patienten auf, das entspricht 1.000 auf 10.000 Patienten.

Somit ist das Long COVID-Syndrom nach einer Impfung deutlich seltener, kann aber einige Patientinnen und Patienten deutlich einschränken. Die Symptome dafür sind unter anderen extreme Müdigkeit, Brustschmerzen und neurologische Störungen (z.B. Störungen beim Gehen und Gesichtslähmungen).

Bei Verdacht auf das Post-Vac-Syndrom, gibt es derzeit im Uniklinikum Marburg eine Spezialambulanz. Wer hingegen unter neurologischen Symptomen nach einer Impfung leidet, kann sich an die Klinik für Neurologie in der Berliner Charité wenden. Dort gibt es eine neurologische Long COVID-Sprechstunde, die in Anspruch genommen werden kann. An der Erlanger Universität gibt es Therapieversuche mit BCC 007, ein Medikament welches Autoantikörper wegfangen soll, die bei einer Covid 19 Infektion/Impfung entstehen können und möglicherweise für das Postcovid/Postvac Syndrom verantwortlich sein können.

Derzeit laufen Forschungen, um während der nächsten Impf-Welle im Herbst 2022 Patienten herauszufiltern, die ein erhöhtes Risiko besitzen, an dem Post-Vac-Syndrom zu erkranken. Bei Patienten mit dem Long COVID-Syndrom nach einer Corona-Infektion wurden Antikörper (ACE2 und Beta-2-Glykoprotein) nachgewiesen. Vereinzelte Studien beweisen, dass sich diese Antikörper ebenfalls bei den seltenen Fällen einer Post-Vac-Syndrom finden lassen.

Wenn Sie mehr über das Thema erfahren möchten, empfiehlt sich auch die Dokumentation „Die Pandemie der Unbehandelten“ von Dr. Eckhard von Hirschhausen in der ARD-Mediathek. Vermuten Sie bei sich selbst ein Post-Vac-Syndrom, sprechen Sie uns gerne in unserer Praxis auf Behandlungsmöglichkeiten an.

Der beste Schutz vor einem Post-COVID-Syndrom ist somit weiterhin die vollständige Impfung gegen das Coronavirus.