Magen-Darm-Infekt

Von Moritz Döring - 13. Dezember 2020

Weltweit zählt der Magen-Darm-Infekt zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Es handelt sich hierbei um eine akute Entzündung der empfindlichen Schleimhäute des Magens und des Dünndarms.

Sowohl Bakterien wie Salmonellen oder E. coli, aber auch Noro- und Rotaviren, können zu dieser sehr unangenehmen, aber meist harmlosen Erkrankung führen.

Gastroenteritis lautet der medizinische Fachbegriff für eine Magen-Darm-Entzündung, die bei manchen Betroffenen nur sehr geringe Beschwerden verursacht. In anderen Fällen können allerdings auch starke Schmerzen im Bauch auftreten, die Patienten für längere Zeit bettlägerig machen können.

Zu den Symptomen zählen Bauschmerzen, Erbrechen, Übelkeit, Durchfall und Appetitlosigkeit. Gewichtsverlust durch einen Mangel an Flüssigkeit, Fieber und ein ausgeprägtes Schwächegefühl können ebenfalls auftreten. Magen-Darm-Infekte können je nach Erreger und Konstitution 1 bis 3 Tage, in manchen Fällen aber auch bis zu 3 Wochen andauern.

Teilweise können Patienten auch an extrem schmerzhaften Bauchkrämpfen leiden. Dann ist meist ein besonderer Keim (Helicobacter oder Campylobacter Jejuni) Schuld. Eine Ansteckung erfolgt oft durch nicht durchgebratenes Geflügel oder nicht pasteurisierte Milch. Auch dieser Keim verschwindet auf natürlichem Weg.

Sie können Ihren Körper bei der Heilung unterstützen. Wichtig ist es, viel zu trinken. Denn durch Erbrechen und Durchfall gehen Elektrolyte (Salze im Blut) und große Mengen Flüssigkeit verloren. Besonders Säuglinge, Kinder und alte Menschen können auf diese Weise schnell austrocknen.

Gesüßter Pfefferminz-, Ingwer-, Schwarz-, Kümmel- oder Fenchel-Tee bilden gute Alternativen zu Wasser und können zusätzlich mit Angelikawurzel oder einer Messerspitze Muskatnuss verfeinert werden. Bei starker Übelkeit hilft es, Tee oder Wasser nur schluckweise zu trinken. Hühnersuppe, gerne gut gesalzen, wirkt entzündungshemmend und füllt den Elektrolyte-Haushalt wieder auf. Geriebener Apfel, zerdrückte Banane, gekochte Möhren oder Kartoffeln ohne Fett und Milch, Nudeln oder Reis ohne Soße, Haferflockenbrei oder Obstbrei aus Apfel, Banane und Zwieback eignen sich in kleinen Mengen zum Verzehr. Ebenfalls geeignet sind Knäckebrot, Laugenbrötchen, sowie Toast- und Weißbrot. Eltern sollten ihren Kindern keine Milchprodukte, Fett, Säfte, Eier, Eis, Kristallzucker, Zitrusfrüchte oder Vollkornprodukte geben. Bei Bauchschmerzen kann eine leichte Wärmeflasche auf den Bauch gelegt werden. Eine leichte Massage von Bauch und Rücken können ebenfalls helfen. Wenn ein Kind nichts essen möchte, muss es das auch nicht. Eine ausreichende Zufuhr von Wasser oder Tee ist am wichtigsten. Von Mitteln wie Loperamid, Kohle und Antibiotika ist abzuraten.

Nur in den seltensten Fällen ist eine Stuhlprobe nötig, zum Beispiel bei länger als 10 Tage lang anhaltenden Durchfällen oder bei Blut im Stuhl. In solchen Fällen können sie von uns ein Stuhlröhrchen erhalten. Melden sollten Sie sich bei anhaltendem Fieber, andauernden Schmerzen, blutigen Durchfällen oder bei Verschlechterung im Krankheitsverlauf.

Wir wünschen Ihnen eine gute Besserung!