DiGA (Digitale Gesundheitsanwendungen): Was man darunter versteht und wie man sie bekommt

Von Moritz Döring - 9. Februar 2025

Als Versicherte von gesetzlichen Krankenkassen (für Privatversicherte siehe unten) haben Sie einen Leistungsanspruch auf Versorgung mit den sogenannten DiGA. Es handelt sich hierbei um Apps, die auf Rezept verschrieben werden können und zur Besserung des Krankheitsbildes beitragen. Dazu sind die Anwendungen speziell auf bestimmte Krankheitsbilder zugeschnitten.

Unter anderem gibt es DiGA in den folgenden Bereichen der Medizin:

  • Physiotherapie
  • Kardiologie
  • Gynäkologie
  • Onkologie
  • Neurologie
  • Orthopädie
  • Psychotherapie
  • Ernährungsmedizin
  • Hals-Nasen-Ohren-Medizin (HNO)

Unter anderem gibt es DiGA für folgende Krankheitsbilder:

  • Depressionen aller Stadien
  • Tinnitus
  • Reizdarm
  • Adipositas
  • Krankheiten der Patella-Sehne
  • Multiple Sklerose
  • Endometriose
  • Chronische Schmerzstörungen
  • Fibromyalgie
  • Diabetes Typ 1 und Typ 2
  • Panik- und Angststörungen (Platzangst etc.)
  • Ein- und Durchschlafsstörungen
  • Stress und Burnout
  • Vaginismus
  • Rückenschmerzen
  • Raucherentwöhnung
  • Osteochondrose der Wirbelsäule
  • Alkoholismus
  • Abhängigkeitssyndrom

Diese und weitere Beispiele für DiGA finden Sie unter dem folgenden Link zum Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte .Geben Sie oben auf der Webseite des Bundesinstituts Ihren Suchbegriff ein, z.B. Depression oder Rückenschmerzen etc. dann erscheinen alle vorhandenen DiGA für ihr Krankheitsbild.
https://diga.bfarm.de/de/verzeichnis

Weitere DiGA befinden sich in der Entwicklungs- und Zulassungsphase.

Wie erhalte ich eine DiGA?

Die Kosten für DiGA liegen zwischen ca. 200 Euro bis ca. 2000 Euro. Bei gesetzlich Versicherten übernehmen die Krankenkassen die Kosten, solange die DiGA beim Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte als erstattungsfähige Gesundheitsanwendung aufgelistet ist. Privat Versicherte haben hingegen keinen rechtlichen Anspruch auf die Erstattung der Kosten. In diesem Fall müssten Sie klären, ob ihre private Krankenversicherung die Kosten übernimmt.

DiGA können über Laptop, PC, Handy oder Tablet heruntergeladen und verwendet werden. Um sie zu erhalten, sprechen Sie Ihre Krankenkasse an, ob diese für Ihr Krankheitsbild eine DiGA anbietet. Falls die Krankenkasse für Sie ein passendes Angebot bereitstellt, können Sie von uns nach Rücksprache ein Rezept für diese Anwendung erhalten. Sie werden dann freigeschaltet für diese App. Falls Ihre gesetzliche Krankenkasse hingegen keine DiGA für Ihre Krankheit anbietet, können Sie uns ansprechen und wir können für Sie trotzdem eine ihrer Krankheit entsprechende DiGA heraussuchen, die Ihre Krankenkasse dann bewilligen kann. Auch Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten können in ihrem Bereich gewisse DiGA ausstellen.

Mit dieser DiGA durchlaufen Sie dann digital ein meist mehrwöchiges Programm das Ihnen bei ihrem Krankheitsbild helfen wird.