Cholesterin-Senker: Statine (Simvastatin, Pravastatin, Atorvastatin u.a.)

Von Moritz Döring - 24. Februar 2021

Statine zählen in der Medizin zu den Cholesterin-Senkern. Zu dieser Gruppe der Arzneistoffe zählen unter anderem Simvastatin, Pravastatin, Atorvastatin, Mevastatin, Fluvastatin und Lovastatin.

Die Geschichte der Statine begann 1976, als der japanische Forscher Akira Endō das Vorkommen von Mevastatin im Pilz Penicillium citrinum zum ersten Mal dokumentierte. Seitdem werden Statine in der Medizin zur Senkung des Cholesterin-Spiegels bei Patienten eingesetzt. Dies ist bei einer erhöhten Konzentration im Blut notwendig, da ein Überfluss an Cholesterin zu Ablagerungen in den Gefäßen führen kann. Diese werden dadurch verengt und können sich zusätzlich entzünden. Lebensgefährliche Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle können dann die Folge sein. Statine beugen Durchblutungsstörrungen von Herz, Niere, Hirn vor. Andererseits können auch bei bereits vorhandenen Ablagerungen Statine zur Behandlung eingesetzt werden.

Cholesterin wird in zwei unterschiedliche Gruppen eingeteilt: HDL beschreibt das gute Cholesterin, während LDL das schlechte beschreibt. Statine sorgen durch eine kompetitive Hemmung der HMG-CoA-Reduktase für eine Verringerung der schädlichen Cholesterin-Konzentration. Es erfolgt dadurch eine Verlagerung des Cholesterins vom Blut in die Körperzellen. Die Normalwerte für das gute HDL-Cholesterin liegen bei etwa 50 mg/dl. Werte zwischen 40 und 49 mg/dl sind grenzwertig, ein Wert von unter 40 mg/dl ist deutlich zu niedrig. Die Werte für das schlechte LDL-Cholesterin sollten idealerweise unter 130 mg/dl liegen. Werte von 130 bis 159 mg/dl sind hier grenzwertig, Werte über 160 mg/dl gelten als deutlich zu hoch. Erleidet ein Patient einen Herzinfarkt, sollten die Werte für das LDL-Cholesterin deutlich unter 100 und niedriger liegen, um einen erneuten Infarkt zu verhindern.

Neben dem HDL und LDL-Cholesterin gibt es im Körper außerdem die sogenannten Triglyceride. Die Normwerte liegen bei unter 200 mg/dl, während Werte zwischen 200 und 399 mg/dl grenzwertig sind. Werte über 1000 mg/dl sind deutlich zu hoch und sollten behandelt werden. Denn zu hohe Werte von Triglyceriden im Körper können zu einer Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) führen.

Vor der Behandlung mit einem Statin kann auch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten zu einer Besserung führen. Durch Gewichtsabnahme kann beispielsweise die LDL und Triglycerid-Konzentration gesenkt werden. Gutes HDL-Cholesterin kann durch Gewichtsabnahme, Sport und durch Ernährung mit mehr ungesättigten Fettsäuren und gesunden Ölen (z.B. Distelöl, Olivenöl) ebenfalls erhöht werden.

Wie bei allen Medikamenten, können auch bei der Behandlung mit Statinen Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen beispielsweise Müdigkeit, Kopfschmerzen und Dyspepsie (Oberbauchbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen u.a.). Statine können außerdem zu starken Schmerzen in den Muskeln führen, ähnlich wie einem Muskelkater. Setzen Sie die Statine bei dem Auftreten starker Muskelbeschwerden und Rotfärbung des Urins bitte sofort und selbstständig ab. Melden Sie sich anschließend bei uns, damit wir ein anderes Präparat für die Behandlung finden können.

Bei weiteren Fragen zu Statinen sprechen Sie uns gerne an.